Rallye Köln-Ahrweiler 11. bis 13. November 2011

Rallye Köln-Ahrweiler 11. bis 13. November 2011

Zum 2. Novemberwochenende stand wieder mit der RKA der Saisonhöhepunkt und zugleich Abschluss auf dem Programm. Da die Celica bereits Wochen vorher fertig war, belief sich die Vorbereitung im Wesentlichen auf die Organisation. Aus Frankreich wurden extraweiche Regenreifen importiert und das Slickportfolio wurde durch “Weiche” aufgebessert.

Am Donnerstag noch schnell das Serviceauto gepackt und Abschlussbesprechung mit Fred sowie Olaf und Markus unserem Serviceteam. Natürlich war für das Wochenende trockenes Wetter mit strahlendem Sonnenschein vorhergesagt, so dass die Regenreifen ganz nach hinten geräumt werden konnten.

Kalt sollte es werden an der Ahr – die Frage der richtigen Reifen beschäftigte mich fast den gesamten Donnerstag. Final dann die Entscheidung in die Trickkiste zu greifen und mit den Intermeds eine Auswahl zu treffen, die auf jeden Fall kein Risiko beinhalten sollte.

Freitag 11.11.2011

Es ist irgendwie immer wieder ein richtig gutes Gefühl mit dem Auto auf dem Anhänger am Kreuz Meckenheim geradeaus Richtung Ahrtal zu fahren… so auch diesmal. Wir brachten die Papier- und Technische Abnahme hinter uns und schon stand die Celica mit der Startnummer 40 beklebt im Startpark. Am Nachmittag kam unser Serviceteam dann noch an – wir waren komplett – die Spiele konnten beginnen.

     

Die letzten Veranstaltungen lagen immer sehr lang auseinander, wir hatten jedesmal das Problem die erste Prüfung zu “verschlafen” bzw. es dauerte etwas, bis ich mich wieder an den Grenzbereich der alten Dame herangetastet hatte. Die Reckenberg war nun schon 7 Wochen her – würde es diesmal besser laufen?

WP1 Weinbaudomäne
In tiefe Dunkelheit gehüllt standen wir um 19 Uhr oberhalb des ehem. Klosters Marienthal und warteten auf den Start.

3 2 1 los – Gas und Kupplung kommen lassen – unsere Ahrweiler 2011 hatte begonnen… allerdings war das Gefühl nicht da, so dass wir eine gefühlte Ewigkeit mit durchdrehenden Rädern langsam nach vorne schoben – Mist! Die erste Bremskurve dann das nächste Aha – die Vorderräder hatten sich noch nicht eingewöhnt. Hmmm – jetzt war das Vertrauen ins Auto erst einmal weg und eine vortastende Gangart den schnellen Weg berghoch angesagt. . erst auf dem letzten Kilometer war das Vertrauen wieder hergestellt – zu spät: Aus der angepeilten Startposition zwischen Platz 20 und 30 wurde die 43. Zeit.


Entsprechend war die Stimmung am Abend etwas gedrückt und ich grübelte über die samstägliche Reifenwahl. Würden bei Temperaturen um 0° am Morgen die Slicks auf Temperatur kommen. Welche Marke und Mischung? In der Nacht dann die Entscheidung wieder auf Intermed zu beginnen und dann die sehr weichen, “nationalen” Dunlop CR311 für die ersten Prüfungen zu nehmen und erst auf die etwas härteren zu wechseln, wenn die Temperatur gegen Mittag hoch geht.

Samstag 12.11.2011

WP 2 Hardtberg

Gleicher Start wie Freitagabend, doch wo die Prüfung tags zuvor noch zu Ende war, nun die Fortsetzung in den Weinbergswegen oberhalb Dernau. Begrüßt wurden wir durch eine lange Schlange wartender Autos vor dem Start – der Zeitplan fing ja gut an.. Schnell machte die Botschaft die Runde, dass es schon diverse Unfälle in den Weinbergen  gegeben habe und auch einige Favoriten betroffen wären. Mit 30min Verspätung dann der Start. Der bekannte Streckenteil lief ordentlich, dann ab in die Weinberge. Holla – vom Asphalt war nicht mehr viel zu sehen – sehr viel herausgefahrener Schotter sorgte für schöne Drifts auf den drei Metern zwischen Mauer und Abhang. Vom Gefühl her war es recht ordentlich gelaufen – wir hatten keine Onlinezeiten und wussten so nicht, dass wir die 18. Zeit gefahren hatten und nun auf Platz 24 lagen.

 

WP 3 Linder Höhe

Der kurze bergauf Sprint bildete in den vergangenen Jahren immer den Beginn am Samstag. Wir hatten für die beiden kommenden Prüfungen auf die Dunlop Slick gewechselt – ich war gespannt. Vom Gefühl her lief die Prüfung so mittelprächtig. Einige Passagen gingen schneller – lieber vom Gas und die Sicherheit weiter steigern. Die Zeitentafel im Ziel signalisierte uns, dass wir wohl besser als gefühlt unterwegs waren. 12. Zeit auf der Prüfung brachte uns auf Platz 23. im Gesamtklassement.

WP 4 Sahrbachtal

Ein Klassiker der RKA. Dieses Jahr wieder mit den nicht enden wollenden Kehren hoch nach Krälingen. Trockene Streckenabschnitte wechselten sich regelmäßig mit feuchten ab. Insbesondere im Tal war Fingerspitzengefühl bei sehr hohen Geschwindigkeiten gefragt. Hatte befürchtet, hier von den alten Hasen mächtig eingeschenkt zu bekommen, doch die 17. Zeit spülte uns auf den 21. Platz.

WP 5 Lückenbacher Hohl

Der nächste Klassiker. Es lief richtig gut bis zum Schotterstück in Reifferscheid. Das Auto rollte fürchterlich – wir mähten mit dem ausgebrochenen Heck mindestens 100m Böschung – sicherlich ein Zeitverlust – aber erträglich. Entschädigt wurden wir von nicht enden wollenden Anfeuerungen  der Streckenposten – ein Teil der Prüfung wurde durch die Renngemeinschaft Oberberg organisiert. Das Ziel in Fuchshofen sah uns mit der 19. Zeit – und das entsprach nun auch der Gesamtplatzierung.


Olaf und Markus hatten die zeitlich enge Transportetappe “in time” geschafft und erwarteten uns zum Service.

WP 6 Burg Aremberg

Die ultraschnelle Prüfung zwischen Antweiler und Dorsel sah uns mit einem 112km/h Schnitt als 17. was eine Verbesserung um einen Platz auf den 18, bedeutete.

WP 7 Waldhof

In dieser Form eine neue Prüfung mit einem noch nie gefahrenen letzten Drittel. Spannend mal zu sehen, wenn die Erfahrung der Vergangenheit keine Rolle spielt. Das ultraschnelle erste Stück hinter Reifferscheid brachte den Geschwindigkeitsrekord der Veranstaltung mit ca. 200km/h. Schon mulmig mit dieser Geschwindigkeit auf einer Kreisstraße über eine Kuppe zu fliegen und nicht genau zu wissen, wie weit der 90° Abzweig entfernt ist. Kurz dahinter die nächste Kuppe – diesmal fliegend Richtung Rodder. Fazit: super abwechslungsreiche Prüfung – 13. Zeit auf der Prüfung – nun 17. in der Gesamtwertung.


Das es sonnig war und es immer wärmer wurde wechselten wir auf Hankook Slicks – vorne weich und hinten medium. Bis dahin war alles Tadellos gelaufen. Die Celica lief wie ein Uhrwerk. Keine Fahrfehler, Dreher oder sonstige Unannehmlichkeiten. Doch nun kam sie:

WP 8 Südschleife

Die Prüfung, die uns letztes Jahr zum Verhängnis wurde wartete diesmal mit 30km Gesamtlänge. Die Anfahrt zum Nürburgring brachte die erste Überraschung. Die Sonne wich einem dichten Nebel – die Strecke war streckenweise nass. Der Übergang wechselte abrupt – teilweise mitten in der Kurve. Die Reifen steckten dies allerdings sehr gutmütig weg – der Wechsel war kein Fehler.

Bei der ersten Anfahrt auf die Kehre in Müllenbach erlaubte ich mir sogar den Gag Fred zu fragen, ob wir es nochmal im kompletten Drift versuchen wollen .. kurz darauf war der Spaß vorbei: Der Übergang auf die alte Südschleife war mit losem Schotter aufgefüttert und das Auto rollte über alle Viere auf einen Hinkelstein zu – ein Knall – getroffen? wo? ..weiter. Das Auto lief, allerdings fühlte sich das Heck etwas schwammig an — hmm.. was war kaputt? Ist das Ganze noch sicher – etwas vorsichtiger wieder hoch zu Start und Ziel. Kurz darauf ein fürchterlich ausbrechendes Heck – Plattfuß hinten rechts. Wir raus aus dem Auto und im super Teamwork den Reifen gewechselt. Die alte Felge sah sehr übel aus. Anschnallen und weiter – geht doch. Allerdings immer noch ein komisches Gefühl im Heckbereich… dann auf einmal Geräusche. Am Fahrsicherheitszentrum  unter dem Flatterband durch und erst einmal schauen – sieht eigentlich nicht schlecht aus – alle Hinterachsaufhängungen dran und keiner krumm.  Die Steckachse? Wir nahmen dann den kürzesten Weg nach Meuspath zum Service.

 

Auto hoch und genau geschaut. Was im ersten Augenblick gar nicht so kritisch aussah entpuppte sich dann als krumme Starrachse. Sie hatte einen Knick und das rechte Hinterrad stand ca. 3cm zu weit hinten im Radhaus. Um nicht das Differential und die Starrachsen zu zerstören entschieden wir, aufzugeben.


Das war es leider.      RKA 2012 – aller guten Dinge sind 3!
Vielen Dank für die Bilder an: Joshua Dörpinghaus; Thomas Schmickler und Timo Krämer von rally3.de; sideways.lu;

Videozusammenschnitt (Vielen Dank an die Kamera-Leute)

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