Rallye Köln-Ahrweiler 12.-14. November 2010
Am 12.11. morgens ging es endlich los. Fred und ich machten uns auf den Weg ins Ahrtal. Unser Serviceteam, Olaf Brentzek und Axel Pauliks, sollten mittags nachkommen.
Mit bangen Blicken hatten wir die Wettervorhersagen beobachtet. Final sollte es fast nur einmal regnen. Reifenmäßig waren wir auf dem ersten Blick gut gerüstet: Weiche Slicks, neue Intermed und gebrauchte Regenreifen.
Die Papier- und technische Abnahme verliefen problemlos, so dass wir mittags im Servicepark standen. Zeit für einen kleinen Ausflug an den Nürburgring zum “Mittagessen”.
Als dann Olaf und Axel am Nachmittag eintrafen, war das Team komplett.
Startnummer 88 bedeutete, dass wir 1,5h nach dem ersten Fahrzeug starten würden. Um 18:40 Uhr gingen wir dann endlich über die Startrampe und machten uns auf den Weg zum Nürburgring, wo auf der GP Strecke die erste Wertungsprüfung stattfinden sollte. Trotz Regen hatten wir die Intermed Reifen aufgezogen, weil wir die Regen für die schnellen Asphalt Prüfungen am Samstag aufsparen wollten (wir hatten nur 4 Stück ..).
WP1: Nürburgring GP Strecke falsch rum mit Versorgungswegen. nur eine Skizze der Strecke, keine Auspfeilung und kaum Sicht, Dauerregen.
„Beste Voraussetzungen“ für die erste Rallye als Fahrer nach 22 Jahren….
Nach einem km vor dem “Michael Schumacher S” dann der Riesenschreck – Bremspedal geht bis zum Bodenblech – keine Bremse mehr!! Abenteuerlich mit Handbremse und Rückschalten die WP zu Ende gefahren – Platz 64 – Das hatten wir uns ganz anders vorgestellt und vor dem geistigen Auge war die Sache schon gelaufen.
Bremse – der Waagebalken hatte sich ausgehängt – und konnte direkt nach der WP repariert werden.
WP2: Rundkurs Müllenbach – lief eigentlich ordentlich, nur dass der Motor ab 3.Gang und 6000rpm nicht mehr lief – wie sich später herausstellte reicht die Lichtmaschinenleistung nicht und bei eingeschalteten Lampen ging die Spannung so stark zurück, dass die Zündung nicht mehr ordentlich arbeitete. 27. Zeit auf der Prüfung und damit immerhin 32. Platz nach WP 2. Verbesserung des Startplatzes um rund eine Stunde
Restart am Samstag:
WP3: Linder Höhe – Eine kurze Bergaufprüfung zur Eingewöhnung bei strömenden Regen. Probleme in den beiden Kehren zu Beginn, da die Vorderreifen noch nicht warm waren und das Auto fürchterlich schob.
Der Motor – nun mit der richtigen Zündungsspannung lief tadellos.
Wir haben es ruhig angehen lassen. 41. Zeit und 31. im Gesamt.
WP4: Sahrbachtal – Immer noch verhalten um sich an das Auto zu gewöhnen und das Problem mit den nicht warm werdenden Vorderrädern zu Beginn. Der Versuch, die Handbremse in den Kehren zu benutzen, scheitert – die Hinterräder hatten Grip ohne Ende. 40. Zeit und weiterhin Platz 31 in der Zwischenwertung.
WP5: Weinbau-Domäne – Lief richtig gut, bis der vor uns gestartete Clubkamerad mitten auf der Prüfung mit stehendem Motor stand – 40s verloren – das Thema haben wir dann für das Schiedsgericht zurückgestellt … Damit nur die 59. Zeit, aber Platz 31 gehalten
WP6: Lückenbacher Hohl: Lief richtig gut – einen Teil der WP, ab Reiferscheid bis Fuchshofen, bin ich 1986 schon gefahren. 28. Zeit und nun Platz 30 in der Zwischenwertung
WP7 – Nordschleife falsch herum – Wechsel von Intermed auf Regenreifen. Ein Riesenfehler! Schon auf dem Weg zur Prüfung erkannten wir, dass die Reifen keinen Grip aufbauen. Es waren ältere Reifen, die wir vorab nicht getestet hatten. Kaum Haftung auf der Nordschleife – fast jede Kurve quer und viel zu langsam.. Rückfall auf Platz 35
WP8: Südschleife: Wieder auf den Intermed-Reifen lief es richtig gut – bis – ja bis in Müllenbach an der Kehre das Auto mitten im Drift Grip aufbaute und geradeaus in einen Zaun mit Eisenstangen schoss .. 500m haben wir danach noch geschafft, bis sich ein Blechteil in einen Reifen verkeilte und wir in einem Graben landeten… das war es dann leider
Es ist hauptsächlich Blechschaden – und wir werden das schon wieder hin bekommen.
Fazit:
Tolle Veranstaltung, tolles Auto aber Verbesserungsbereiche (Zündung, Lenkung). Der olle Fahrer hat es noch nicht komplett verlernt, sollte aber seine Instinkte auf die modernen Reifen synchronisieren – der Unfall war ein klarer Fahrfehler – ich hätte nicht vom Gas gehen sollen – die heutigen Reifen packen sofort wieder… Mit Fred Tiebe einen super Beifahrer!
An dieser Stelle vielen Dank an Alle die uns unterstützt haben!!!
2 kurze Videos (von Julian Frees)
WP Weinbaudomäne
WP Südschleife
Bericht im Magazin Powerslide Feb 2011: pwrSlde_RKA2010
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